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Unsere Pädagogik

Pädagogik und Politik – Gemeinsam für den Sozialismus

Wir verstehen uns als Bildungs- und Erziehungsverband von jungen Menschen für junge Menschen. Demokratie, Partizipation und Selbstorganisation sind dabei grundlegende Prinzipien unserer Arbeit. Bei uns können sich junge Menschen ohne Zwang mit ihrer Umwelt und ihren Lebensumständen auseinandersetzen und Ideen für eine bessere Welt erarbeiten. Unser Ziel ist, dass dies selbstbestimmt, gleichberechtigt und unabhängig von Alter, zugeschriebenem Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, Bildungsstand, finanziellen Möglichkeiten und in gleichberechtigter Art und Weise geschieht.

Wir begreifen die Gruppe als Fundament unserer Verbandspraxis. Selbermachen und Selbsterfahrung können Kinder und Jugendliche befähigen die Gesellschaft und bestehende Herrschaftsverhältnisse zu begreifen. So können die Widersprüche der kapitalistischen Logik und ihre gleichzeitige Durchbrechung durch die sozialistische Praxis erlebbar werden.

Unsere Aufgabe sehen wir unter anderem in der Analyse und Kritik der Missstände in unserer Gesellschaft und der Diskussion von Möglichkeiten zur Verbesserung und Überwindung der bestehenden Verhältnisse sowie deren Umsetzung. Wir wollen diese Welt verändern und eine Zukunft aufbauen, in der nicht mehr der Profit sondern der Mensch zählt.

Freiräume und Selbstorganisation

Erst Freiräume wie Gruppenstunden, Seminare, internationale Begegnungen, Zeltlager und viele offene Angebote ermöglichen Selbstverwirklichung durch Vorwegnahme und aktives Ausprobieren von alternativen Lebensweisen innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft. Autoritären Herrschaftsverhältnissen setzen wir aktiv Solidarität, Gleichberechtigung und die Überwindung von Vorurteilen entgegen.

Identität und Rolle

Diskriminierung aufgrund einer heteronormativen Sexualität und den Zwang zur Normierung und Anpassung tolerieren wir nicht. In unseren Gruppenstunden thematisieren wir die Konstruktion von Geschlechtern ebenso wie die zugeschriebenen Rollen und Verhaltensmuster. Dadurch ermöglichen wir einen bewussten Umgang mit einer eigenen Identität und gesellschaftlichen Rollen.

Demokratie und Partizipation

Auch wenn wir überzeugt sind, dass erst im Sozialismus wirkliche Demokratie möglich ist, gehört die grundlegende Demokratisierung aller Lebensbereiche in der heutigen Gesellschaft zu unseren wichtigsten Forderungen. Kinderrechte sind mehr als nur ein Wort. Wer Kinder und Jugendliche als Individuen mit ihren jeweiligen Bedürfnissen ernst nimmt, muss ihnen umfassende Mitsprache- und Gestaltungsmöglichkeiten zugestehen. Dies gilt in der Schule und im Betrieb ebenso wie in Freizeit, Familie und Politik. Was wir nach außen fordern, müssen wir nach innen umsetzen: In unseren Gruppen werden Entscheidungen gemeinsam getroffen.

Sozialistische Bildung und Erziehung

Sozialistische Bildung und Erziehung haben das gemeinsame Ziel, Menschen zu befähigen, kritisch zu denken. Das bedeutet, sie in die Lage zu versetzen, die bestehende Gesellschaft zu verstehen und Denkalternativen zu eröffnen. Dieses Ziel legen wir nach innen und außen offen.

Sozialistische Erziehung ist ganzheitlich, findet also durch gemachte Erfahrungen statt. Sie ist ein wechselseitiger Prozess zwischen HelferInnen und Kindern und Jugendlichen, an dem alle gestaltend teilnehmen und mit- und voneinander lernen. Sie findet in Gruppen und Zeltlagern statt. Demokratische Kultur, Bedürfnisorientierung, das Organisieren von Gegenwelterfahrung und eine Erziehung zur Übernahme von Verantwortung und Selbstorganisation sind wichtige Methoden.

Sozialistische Bildungsprozesse sind häufig nicht-formelle Selbstbildungsprozesse eines gleichberechtigten Kollektivs. Arbeitskreise, Zeltlager und Gruppen sind Orte sozialistischer Bildung. Ihrem Wesen nach sind sozialistische Bildungsprozesse solidarisch und demokratisch.