Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz
Über dem Tor des Stammlagers Auschwitz I und an vielen weiteren deutschen KZs prangte die Devise „Arbeit macht frei“. Das erscheint auf den ersten Blick paradox, ging es hier doch nie darum, dass die Eingesperrten sich – was selbst schon perfide wäre – durch harte Plackerei ihre Freiheit „erarbeiten“ könnten. Im Gegenteil sollten sie durch schwerste körperliche Arbeit oder auch gleich direkt nach ihrer Ankunft in Gaskammern vernichtet werden. War die KZ-Devise „Arbeit macht frei“ also bloße Verhöhnung der Eingesperrten und schließlich zu Ermordenden? Oder sagt sie womöglich vielmehr etwas über die Deutschen und ihren Vernichtungswahn selbst aus?
Dieser Frage wollen wir mit unserer Gedenkstättenfahrt und einem entsprechenden Rahmenprogramm (vorbereitend und vor Ort) nachgehen, indem wir zunächst den Blick richten werden auf die nicht allein deutsche, aber in Deutschland besonders zugespitzte Arbeitsideologie, ihre lange Vorgeschichte und ihren Zusammenhang mit dem modernen Antisemitismus und Antiziganismus. In der Gedenkstätte Auschwitz und in Krakau, also an historischen Tatorten, wollen wir dann untersuchen, wie dieser ideologische Wahn sich in Verfolgungs- und Vernichtungspraxis umgesetzt hat und wie er sich konkret an seinen Opfern ausließ.
Zugleich wollen mit diesem Annäherungsversuch an den Zusammenhang von Arbeitswahn und Vernichtung besser verstehen, wie und weshalb der Kampf der Überlebenden um Anerkennung des ihnen zugefügten Leids so schwer war bzw. immer noch ist und wieso Antiziganismus und Antisemitismus nach wie vor und in der jüngsten Zeit sogar wieder stärker virulent sind.
⚠️ Anmeldung bis 31. Mai 2024 unter info (at) falken – bremen . de (mit Name, Geb.-Datum und Wohnort)
Teilnahmealter: 16 bis 26 Jahre
Kosten: 150,- € (inkl. Fahrt, Unterkunft, Verpflegung und Eintritte; solltet Ihr Euch den Teilnahmebeitrag nicht leisten können, werden wir versuchen, eine individuelle Lösung zu finden)
Gefördert durch das Internationale Bildungs- u. Begegnungswerk (IBB) und die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend u. Integration.
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